Hohe Anstiege bei Häuser- und Wohnungspreisen in der ersten Hälfte 2022
(kunid) Der Preis für neuen Wohnraum stieg laut Statistik Austria im ersten Halbjahr 2022 mit 14,8 % stärker als jener für gebrauchten Wohnraum (+13,0 %). Der Gesamtindex für das 2. Quartal 2022 stieg um 2,2 % gegenüber dem Vorquartal.
„Der Kauf von Häusern und Wohnungen verteuerte sich weiter massiv: Im 1. Halbjahr 2022 haben die Preise für Wohneigentum um 13,5 % im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2021 zugelegt“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas, der aktuelle Zahlen präsentiert.
Allerdings lässt die Preisdynamik am aktuellen Rand etwas nach: In den letzten vier Quartalen gab es bei den Zuwachsraten zu den jeweiligen Vorquartalen einen leichten Rückgang.
Inwieweit sich die Verteuerung von Krediten durch die Erhöhung des EZB-Leitzinses auf den Immobilienmarkt auswirkt, wird sich erst ab der zweiten Jahreshälfte 2022 zeigen.
Neuer Wohnraum verteuerte sich mehr als bestehender Wohnraum
Der Teilindex Kauf von neuem Wohnraum, der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertigteilhäusern abbildet, stieg im 1. Halbjahr 2022 gegenüber derselben Periode 2021 mit 14,8 % (Q1: +15,6 %, Q2: +14,0 %) stärker als jener für gebrauchten Wohnraum.
Die von Haushalten zu Wohnzwecken erworbenen Häuser verzeichneten mit 12,7 % den geringsten Preisanstieg im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 (Q1: +14,3 %, Q2: +11,1 %).
Die bestehenden Eigentumswohnungen lagen mit +13,2 % leicht darüber (Q1: +14,3 %, Q2: +12,2 %).
Kombiniert ergab dies für den Teilindex des bestehenden Wohnraums im 1. Halbjahr 2022 einen Anstieg von 13,0 % (Q1: +14,3 %, Q2: +11,7 %).
Preise für selbstgenutzten Wohnraum um 12,5 % gestiegen
Der Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum (Owner Occupied Housing, kurz: OOH) stellt eine Erweiterung zum Häuserpreisindex dar.
Er enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen, etwa Gebühren des Erwerbs, Versicherungen sowie Kosten für Reparaturen und Renovierungen.
Er stieg im 1. Halbjahr 2022 um 12,5 % (Q1: +11,8 %, Q2: +13,2 %) und wies einen Indexstand von 159,08 Punkten relativ zum Jahresdurchschnitt 2010 auf.
Dies sind Höchstwerte seit Beginn der Zeitreihe, die sich in der hohen Preisdynamik bei Baupreisen und bei den Immobilienpreisen begründet. Der Teilindex für die Anschaffung von neuem Wohnraum stieg um 14,3 % (Q1: +14,0 %, Q2: +14,7 %). Aufwendungen für den Erhalt des selbstgenutzten Wohneigentums verteuerten sich im 1. Halbjahr 2022 um 9,6 % (Q1: +8,4 %, Q2: +10,9 %).