Die verschiedenen Gesichter der Leben-Sparte in schwierigen Zeiten
(kunid) Einige Formen der Leben-Sparte konnten aber trotzdem zulegen. Das gilt besonders für die fonds- und indexgebundene Lebensversicherung und die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Auch die Anzahl der Risken entwickelte sich unterschiedlich, wobei die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung den relativ größten Zuwachs registrierte.
Natürlich war das Vorjahr kein „normales Jahr“. Fragen wir uns daher auch: Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf Herrn und Frau Österreicher, die sich doch umfassend versichern möchten.
Mit 5,399 Milliarden Euro ist demnach das Volumen der Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung 2020 um 1,4 % unter dem Wert des Jahres davor geblieben.
Die einzelnen Zweige der Lebensversicherung nahmen aber durchaus unterschiedliche Entwicklungen. Der österreichische Versicherungsverband (VVO) schlüsselt in seiner Statistik Daten für acht Formen der Lebensversicherung auf.
Veränderungen von -8,5 bis +10,7 %
Mit Abstand größter „Prämienbrocken“ ist die klassische Kapitalversicherung. Auf sie entfielen letztes Jahr 1,65 Milliarden Euro, was 30,6 % des Prämienkuchens entspricht. Sie ist allerdings auch einer jener Zweige, in denen das Volumen gegenüber 2019 zurückging, und zwar um 8,5 %.
Rückgänge gab es auch in der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge (-2,7 %), die aber immer noch der drittgrößte Posten ist, und in der Ablebensversicherung inklusive Kreditrestschuld- und Begräbniskostenversicherung (-1,3 %).
Den kräftigsten Zuwachs verzeichnete die Fonds- und Indexgebundene: Ihr Prämienvolumen wuchs um 10,7 % auf 780 Millionen Euro. Ein relativ großes Plus gab es für die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung (+5,1 %).
Die klassische Rentenversicherung und die Pflegeversicherung steigerten sich jeweils um 1,7 %, die neu ausgewiesene Kategorie „Hybridprodukte“ – die Veranlagung erfolgt hier teils klassisch, teils fonds- bzw. indexgebunden – um 1,8 %.
Um 3,4 % weniger Risken
Die VVO-Statistik gibt auch über die Anzahl der Schaden- bzw. Leistungsfälle – im Vorjahr waren es 584.578 (-7,0 %) – und der Risken bzw. Verträge Auskunft.
Letztere beliefen sich auf 7,60 Millionen (-3,4 %). Den größten Anteil hat, nicht ganz überraschend, wieder die Kategorie „klassische Kapitalversicherung“ (29,94 %), gefolgt von Ableben (26,11 %) und Zukunftsvorsorge (14,26 %).
Zugenommen hat die Anzahl der versicherten Risiken von 2019 auf 2020 nur in der Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung (+7,8 %) und bei Hybridprodukten (+2,3 %).
Die größten Rückgänge gab es in der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung (-6,7 %), in der klassischen Kapitalversicherung (-6,3 %) und in der Zukunftsvorsorge (-5,9 %). Auch in der Pflegeversicherung (-4,0 %) und in der Ablebensversicherung (-0,2 %) zeigte sich eine Verringerung.
Angesichts dieser Zahlen: Sind Sie sicher, ob Sie auch wirklich „komplett versichert“ sind? Sprechen Sie mit Ihrem Berater – er erklärt Ihnen, welche Versicherungen Sie brauchen, um sich wirklich sicher fühlen zu können.