Sommerreifen dürfen nicht zu früh gewechselt werden
(kunid) Ab Ende März beginnen viele Motorisierte, schon an den Wechsel auf Sommerreifen zu denken. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, bereits vor dem 15. April, an dem die situative Winterausrüstungspflicht endet, umzustecken, meint dazu der ÖAMTC, aber: Man sollte aber immer ein Auge auf den Wetterbericht haben.
Nur, wenn es konstant warm ist und Schnee und Eis sich endgültig zurückgezogen haben, sollte man wirklich die Reifen wechseln, schickt ÖAMTC-Techniker Friedrich Eppel voraus.
Denn klar ist: Sommerreifen haben auf winterlichen Fahrbahnen, unabhängig vom Datum, nichts verloren.
Die Basics des Reifenwechsels
Erst wenn es tatsächlich über einen längeren Zeitraum wärmer ist, empfiehlt sich aus Sicherheitsgründen der Wechsel.
Winterreifen sind für die kalte Jahreszeit ausgelegt und weisen bei warmen Temperaturen einige Schwächen auf. So kann es beispielsweise zu einem längeren Bremsweg oder auch zu stärkerem Verschleiß kommen. Auch das Fahrverhalten kann leiden.
Keinesfalls voreilig wechseln sollte man allerdings, wenn man einen Ausflug in die Berge plant – soweit das unter Corona-Bedingungen überhaupt möglich ist. Denn auch bei nasser und glatter Fahrbahn sowie Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sorgen Winterreifen für einen besseren Griff.
Selber wechseln? Möglich, aber nicht immer empfehlenswert
Das ist einleuchtend: Vor dem Montieren der Sommerreifen sollten sie auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden.
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt zwar bei 1,6 Millimetern. Allerdings kann sich eine geringe Profiltiefe bei Nässe und Aquaplaning gefährlich auswirken.
Außerdem sollte vor dem Wechsel auf Risse und Schäden geachtet werden. Bei einem Wechsel in der Werkstatt oder an einem ÖAMTC-Stützpunkt wird genau auf solche Details geschaut. Bei modernen Autos, die über ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) verfügen, ist zudem die Neukalibrierung des Systems erforderlich.
Die wichtigsten Tipps
Lagert man die Winterreifen zu Hause, sollte man ein paar grundlegende Tipps beherzigen: Reifen gehören idealerweise an der Wand oder auf einem Felgenbaum aufgehängt.
Und: Reifen sollten an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert werden.
Zuvor ist es ratsam, die Reifen mit Kreide gemäß ihrer letzten Fahrzeugposition, also z.B. „VR“ für vorne rechts oder „HL“ für hinten links, zu markieren.
Nach etwa 10.000 Kilometern sollten die Reifen achsweise gewechselt werden. Der rechte vordere Reifen soll rechts hinten montiert werden, links vorne gehört nach links hinten. So werden die Reifen gleichmäßig abgefahren.
Zuletzt: Sind die Reifen stark ungleich abgenutzt, sollte man sich überlegen, gleich vier neue Reifen zu kaufen. Erst dann können sie ihre Sicherheitseigenschaften optimal auf die Straße bringen.
Ist man allerdings zu einem ungleichen Reifenmix gezwungen, sollten die besseren Reifen an der Hinterachse montiert werden. Das vermindert die Schleudergefahr in Notsituationen.
In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch den Straßenverkehr!