10 Jan 2021

Gute Nachrichten: Positiver Ausblick für die Wirtschaft

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(kunid) Für die Oesterreichische Nationalbank stand neben der Krisenbekämpfung und Gewährleistung der Bargeldversorgung 2020 insbesondere auch die Überprüfung der geldpolitischen Strategie des Eurosystems im Vordergrund. Für das heurige Jahr sieht die OeNB „Fantasie nach oben“.

Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), zeigt sich für das neue Jahr durchaus optimistisch: „Nach einem von der Covid-Pandemie bestimmten, sehr schwierigen, Jahr 2020 sollte 2021 für die Weltwirtschaft deutlich positiver verlaufen.“

Bis zu einer vollständigen Erholung der Weltwirtschaft wird es zwar noch dauern, aber zumindest „ein Licht am Ende des Tunnels sollte 2021 mit der globalen Ausrollung der Impfung absehbar sein“, so der Gouverneur.

Biden als Chance für Weltwirtschaft und Partnerschaft

Die Vereidigung von Joe Biden als US-Präsident biete eine „sehr gute Chance für ein neues Fundament einer transatlantischen Partnerschaft zwischen den USA und Europa“, so Holzmann.

Neben einer weiteren Entspannung des China-Konflikts würden auch Bidens Besetzungen in seinem Kabinett Anlass zu Optimismus geben.

„Mit Janet Yellen hat Biden eine exzellente Kandidatin für das Finanzministerium ausgewählt. Yellen hat in ihren Jahren an der Spitze der US-Notenbank Fed hohe ökonomische und wirtschaftspolitische Kompetenz bewiesen, die sie in ihrem neuen Amt ebenfalls einsetzen wird“, erklärt Holzmann weiter.

EU sollte Krise als Chance nutzen

Für die europäische Wirtschaft war 2020 bekanntermaßen ein sehr schwieriges Jahr. Dennoch ist es nicht zuletzt aufgrund umfangreicher temporärer Notfallprogramme wie dem sogenannten „Pandemic Emergency Purchase Programme“ (PEPP), aber auch dem von den EU-Mitgliedsstaaten beschlossenen Wiederaufbaufonds „NextGenerationEU“ gelungen, die größten wirtschaftlichen Härten abzufedern.

Der Umfang des Programms wurde im Dezember um 500 auf insgesamt bis zu 1.850 Mrd. Euro erweitert und stellt nunmehr eine Obergrenze dar, die benutzt werden kann, aber nicht muss.

Ein wichtiger Baustein des Maßnahmenpakets des Eurosystems zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ist die Bereitstellung gezielter längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte. Damit sollen attraktive Refinanzierungsbedingungen für Banken aufrechterhalten werden mit dem Ziel, dass die Banken ihrerseits weiterhin günstige Kreditbedingungen anbieten können und über Liquidität verfügen, um Kredite an private Haushalte und Unternehmen zu vergeben.

PrognosenIm Jahr 2021 soll die Wirtschaft im Euroraum wieder um 3,9 % wachsen. Für das Jahr 2022 wird eine Wachstumsrate von 4,2 % prognostiziert und für 2023 von 2,1 %.

„Jetzt geht es vor allem darum, die Krise als Chance zu nutzen und mit Hilfe von günstigen Finanzierungsbedingungen in digitale und grüne Zukunftstechnologien zu investieren“, erklärt dazu der Gouverneur.

Österreichs Wirtschaft ist robust

Österreich ist besser als andere Staaten bisher durch die Krise gekommen. Die Stützungsmaßnahmen der Regierung haben ihre Wirkung nicht verfehlt und in dieser so schwierigen Phase die österreichische Wirtschaft wirksam unterstützt, so Holzmann.

Im nächsten Jahr wird es zwar in einzelnen Sektoren durchaus einen Anstieg der Insolvenzen geben, eine Insolvenzwelle konnte jedoch bisher ebenso wie eine exponentiell steigende Arbeitslosigkeit vermieden werden.

Nach einem geschätzten Rückgang des realen BIP im Ausmaß von 7,1 % im Jahr 2020 rechnet die OeNB für die Jahre 2021 bis 2023 mit Wachstumsraten von 3,6 %, 4,0 % und 2,2 %.

Auch die Beschäftigung wird im weiteren Verlauf wieder deutlich steigen. Ende 2022 sollte das heimische BIP real wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Unter der Annahme, dass eine weitere Ansteckungswelle im kommenden Frühjahr verhindert werden kann und einem daraus abgeleiteten schrittweisen Auslaufen der gesundheitspolitischen Maßnahmen im ersten Halbjahr 2021 sowie einer mit Jahresende 2021 erfolgreich umgesetzten medizinischen Lösung erwartet die Nationalbank einen kräftigen konjunkturellen Aufholprozess. Wir dürfen also hoffen!

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