Hochwasserkatastrophe: „Rekordschadensumme“ erwartet
(kunid) Der VVO bekräftigte seine Forderung nach einer breiten öffentlich-privaten Lösung. Die Prämie dafür wäre für alle leistbar, so Verbandschef Rémi Vrignaud.
Für das Jahr 2023 hatte der Versicherungsverband (VVO) den Aufwand aufgrund von Naturkatastrophenschäden mit gut einer Milliarde Euro beziffert. Bereits in den drei Vorjahren sei er durchschnittlich bei 1,2 Milliarden Euro gelegen.
Aktuell hat der VVO eine Einschätzung zum Ausmaß der Schäden aufgrund der Unwetter in Österreich abgegeben. Und das Volumen allein dieses Ereignisses macht die Hälfte oder mehr des durchschnittlichen Jahresaufwands aus: 600 bis 700 Millionen Euro – eine „Rekordschadensumme“, wie der VVO erklärt.
„Die Versicherer arbeiten intensiv daran, das Schadenausmaß rasch zu beurteilen und im Kundeninteresse die Schäden unbürokratisch abzuwickeln“, sagt dazu VVO-Präsident Rémi Vrignaud.
Versicherungswirtschaft bekräftigt langjährige Forderung
Die Versicherungswirtschaft weise bereits seit Jahren auf die „Dringlichkeit einer Versicherungslösung für Naturgefahren“ hin, unterstreicht der VVO. Die Schadenvermeidung beginne dabei mit Prävention und Risikobewusstsein.
Um der Bevölkerung eine Vollwertdeckung gegen Naturgefahren anbieten zu können, bedürfe es „dringend politischer Schritte, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen“.
Der VVO bekräftigte deshalb seinen Vorschlag, „die Naturkatastrophenrisiken untrennbar mit der Feuerversicherung zu koppeln“.
Eine solche Lösung schafft einen Rechtsanspruch auf Ersatzleistung, sagt Vrignaud. „Durch die Erweiterung der Solidargemeinschaft wäre es der Versicherungswirtschaft möglich, die nötigen höheren Deckungen anzubieten, bei gleichzeitig sozial verträglichen Prämien.“
Prämie: „Definitiv ein leistbarer Betrag“
Vrignaud bekräftigte die Forderung nach einer entsprechenden Änderung des Versicherungsvertragsgesetzes, die man schon seit vielen Jahren erhebe, auch in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ (auf ORF On bis 15. Oktober abrufbar).
Auf die voraussichtliche Prämienhöhe einer an die Feuerversicherung gekoppelten Naturkatastrophenversicherung angesprochen, sagt Vrignaud, diese werde von drei Faktoren abhängen.
Erster Faktor ist, auf welchem Niveau der staatliche Katastrophenfonds einsetzt, zweiter Faktor ist der Grad der Risikodifferenzierung, dritter Faktor die Leistbarkeit für alle. Je nachdem, wie man diese Parameter setze, werde die Prämie gestaltet sein. „Da reden wir“, so Vrignaud, „definitiv über einen leistbaren Betrag.“