Schlechte Sicht durch Nebel: 463 Unfälle im Vorjahr
(kunid) Im Jahr 2022 ereigneten sich in Österreich 463 Unfälle bei Nebel (Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: ÖAMTC). Der Großteil davon (364) passierte zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember.
Im Bundesländervergleich gab es die meisten Nebelunfälle im Vorjahr in Niederösterreich (131), gefolgt von Oberösterreich (113) und der Steiermark (85). Unfallursache Nummer Eins ist nicht angepasste Geschwindigkeit in Verbindung mit zu geringem Abstand.
„Viele Autofahrer hängen sich oft instinktiv an das Rücklicht des Fahrzeugs vor ihnen, das vermittelt eine trügerische Sicherheit. Auf Freilandstraßen oder Autobahnen ist der Abstand dann aber oft viel zu gering und die Fahrgeschwindigkeit für die eingeschränkte Sichtweite gleichzeitig viel zu hoch“, warnt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik.
Insbesondere am frühen Morgen und am Abend sollten Autofahrer mit Nebel rechnen und entsprechend vorsichtiger fahren.
Finden Sie im Folgenden Tipps des Fahrtechnik-Experten für die sichere Fahrt durch den Nebel.
Abstand halten
Grundsätzlich sollte mindestens ein Zwei-Sekunden-Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug eingehalten werden.
Geschwindigkeit reduzieren
Man muss die Geschwindigkeit schon vor einer Nebelbank reduzieren, um einen Blindflug bzw. Auffahrunfall zu vermeiden.
Achtung: Durch die feuchte Fahrbahn im Nebel wird der Bremsweg entsprechend länger.
Weitere Tipps
Rechts fahren und nicht überholen.
Besondere Vorsicht beim Links-Abbiegen.
Vorsicht im Baustellenbereich. Durch den Nebel sind Markierungen und Verkehrsführungen schwerer erkennbar.
Sichtbar machen
Im Nebel geht es ums Sehen und Gesehen werden. Abblendlicht, Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten sind hier die beste Kombination.
Auf keinen Fall sollte man Fernlicht verwenden. Fernlicht reflektiert im Nebel und führt zur Selbstblendung. Nebelschlussleuchten müssen bei aufklarender Sicht wieder ausgeschaltet werden, um den Nachfolgeverkehr nicht zu blenden.
Lichtanlage überprüfen
Ob alle Lichter funktionieren, kann man selbst bei einem Rundgang überprüfen – die richtige Einstellung der Scheinwerfer lässt man besser von Profis kontrollieren bzw. korrigieren, um den Gegenverkehr nicht zu blenden.