Burnout ist kein Tabu-Thema mehr
(kunid) Ein großer Teil der Bevölkerung hält es für möglich, einmal von einem Burnout betroffen zu sein. Das ist eine der Aussagen des neuen „Gesundheitsbarometers“. Diesem zufolge fühlen sich gerade auch Jüngere unter Druck.
Das alltägliche Leben präsentiert sich in vielerlei Hinsicht fast wieder „wie vor der Pandemie“. Zu diesem Schluss kommt die Allianz auf Basis ihres „Gesundheitsbarometers 2023“, das sie gerade vorgestellt hat.
In der Umfrage gaben nur noch 40 % an, verstärkt auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen zu achten; in der Vorgängerumfrage vom Herbst 2020 taten dies 63 %.
26 % (2020: 36) achten darauf, ob die Menschen in der Umgebung krank sind. Abstand zu anderen halten noch 16 % (2020: 40).
Das „allgemeine Impfbewusstsein“ ist laut der vom Market-Institut durchgeführten Umfrage unterdessen von 11 auf 24 % gestiegen.
Im Schnitt etwa drei Arzttermine pro Jahr
„Zum Arzt oder ins Spital gehen viele wieder etwas häufiger als zu Pandemie-Beginn, oft auch um verschobene Behandlungstermine nachzuholen, im Schnitt etwa drei Mal pro Jahr“, berichtet Allianz-Vorstand Christoph Marek.
Ärzte bleiben die bevorzugten Auskunftspersonen zu medizinischen Fragen, Jüngere informieren sich aber zunehmend auch online. Telemedizin wird „überwiegend als gutes Angebot wahrgenommen“, wobei bislang erst 6 % damit persönliche Erfahrungen gemacht haben.
Drei Viertel fühlen sich von mentalen Belastungen betroffen
Zugenommen hat den Ergebnissen zufolge der Wunsch nach Work-Life-Balance. 49 % zeigen sich mit der ihren zufrieden (2020: 63 %).
Von mentalen Belastungen sehen sich drei Viertel betroffen, in der Generation der 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 88 %.
Häufig gestresst fühlen sich 27 % (2020: 20) der Befragten.
Burnout kein Tabu-Thema mehr
Das Thema Burnout ist „kein Tabu“ mehr. 38 % (2020: 31) halten es für möglich, einmal von einem solchen betroffen zu sein, 14 % sogar für wahrscheinlich.
Insbesondere für die 14- bis 29-Jährigen besitzt das Thema Burnout hohe Relevanz, wo sich bereits mehr als die Hälfte (53 %) davon bedroht fühlt. Wesentliche Faktoren in dieser Altersgruppe sind Zeitdruck und ein gefühlter Zwang, ständig erreichbar zu sein. Auch große globale Themen wie Krieg oder Klimawandel werden als Stressfaktoren eingestuft.
Mehr wahrgenommene subjektive Belastung
„Obwohl der persönliche Gesundheitszustand bei der jungen Bevölkerung als unverändert hoch und beschwerdefrei erlebt wird, scheint man der Fülle an subjektiv wahrgenommenen Belastungen weniger leicht Stand zu halten“, kommentiert Market-Vorstandsmitglied Birgit Starmayr.
Nachholbedarf, was Freizeitaktivitäten betrifft, permanente Präsenz und Darstellung in sozialen Medien, hoher Perfektionismus, aber schlichtweg auch ein Leben, das in den letzten Monaten weniger leistbar geworden ist, führt zu mehr wahrgenommener subjektiver Belastung“, so das Fazit.