25 Mrz 2023

Es gibt noch viel Potenzial für die „Wertpapiervorsorge“

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(kunid) Diese Aussage stützt sich dabei auf Ergebnisse der Umfrage „Aktienbarometer 2023“. Potenzial von einer weiteren Million Menschen in Österreich, die Wertpapiere besitzen möchten, sei vorhanden. Basis für die Hebung sei eine „fundierte Wirtschafts- und Finanzbildung breiter Gesellschaftsgruppen“.

„Für mich ist heute fast ein Feiertag“, sagte Robert Ottel, Präsident der Interessenvereinigung Aktienforum, bei der Präsentation des „Aktienbarometers 2023“ in den Räumlichkeiten der Industriellenvereinigung (IV) in Wien. Diesem zufolge sei die Aktienvorsorge „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“.

Das Aktienbarometer wird alljährlich vom Aktienforum, der Wiener Börse AG und der IV publiziert.

Mit der Umfrage dazu wurde wie auch in den vergangenen Jahren Peter Hajek Public Opinion Strategies beauftragt.

Interesse an Wertpapierbesitz wächst

Laut den Ergebnissen haben 57 % der 2.000 befragten Österreicher niemals Wertpapiere besessen, ein Viertel hingegen sind stolze Besitzer, und 12 % sagen „aktuell nicht, aber in der Vergangenheit“.

Bis zu einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro besitzen 16 % Wertpapiere. Bis 3.000 Euro erhöht sich dieser Wert auf 32 %, das sind 1,3 Millionen Menschen in Österreich. Und unter jenen, die mehr als 3.000 Euro netto verdienen, besitzt jeder zweite Wertpapiere (51 %).

Aber, und das lässt nicht nur Ottel aufjubeln: Laut Umfrage interessieren sich von den Befragten, die aktuell keine Wertpapiere besitzen, 25 % für den Erwerb von Aktien, 19 % für den Erwerb von Anleihen, und 18 % denken daran, sich Investmentfonds/ETFs zuzulegen.

Der Status quo und das Potenzial

Somit lässt sich zusammenfassen: Eine Million Österreicher besitzt aktuell Aktien, das Potenzial wird hier mit 400.000 Interessenten angenommen.

Etwa eine halbe Million besitzt Anleihen, dieser Wert könnte laut Potenzial-Analyse auf 1,2 Millionen Menschen anwachsen. Fonds besitzen derzeit 1,4 Millionen, bei einer weiteren Million ist „Luft nach oben“.

Nicht minder interessant ist die Frage: „Sind Sie am Kauf weiterer Wertpapiere interessiert?“ Besitzer von Aktien beantworten dies zu 80 % mit „ja“, bei Anleihen sind es 71 %; jene, die Investmentfonds/ETFs haben, sind zu 73 % potenzielle Zukäufer.

Was zu tun ist

Bleibt noch die Frage, warum bisher keine Wertpapiere angeschafft wurden. Für die, für die dies – negativ – zutrifft, ist das „Nicht-Wissen“ Hauptgrund Nummer eins (72 %), gefolgt von der Aussage „Ich habe nicht so viel Geld zu veranlagen“ (65 %).

Auf „zu wenig Interesse“ berufen sich 62 %, genau so viele auf „Ich habe zu wenig Vertrauen in den Wertpapiermarkt“.

„Um die private Altersvorsorge zu einer Win-win-Situation für Bürger und Unternehmer zu machen, braucht es die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen starken Kapitalmarkt“, sagt IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Neben einer „politischen Willenserklärung“ seien auch rasch umzusetzende „starke Anreize“ für die anlegenden nötig, „mit steuerlichen Begünstigungen, wie im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehen“. Angesprochen wurde hier eine angestrebte Begünstigung im KESt-Bereich.

Bildung

Angelika Sommer-Hemetsberger, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Wiener Börse, sieht neben steuerlichen Anreizen auch Bildung als Hebel zu mehr Partizipation am Kapitalmarkt.

Die Erhebung zeige, dass mehr Bildung zu mehr privater Vorsorge führe. Finanz- und Wirtschaftswissen seien die Basis dafür, die eigenen Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. „Finanzwissen ist der Hebel, um den Wohlstand der Mittelschicht nachhaltig zu stärken.“

Privates Kapital, so Sommer-Hemetsberger, „schlummert allzu oft vor sich hin und könnte für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit – Innovationssicherung, alternde Gesellschaft und die grüne Transformation unserer Wirtschaft – aktiviert werden“.

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