04 Dez 2022

„Digital ist das neue Normal“

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(kunid) Die Pandemie sorgte für einen Digitalisierungsschub, wie die aktuelle „Digital-Life Studie 2022“ der Allianz Österreich feststellt. Bemerkenswert: Gerade der älteren Generation liegen digitale Tools besonders am Herzen.

Das digitale Leben ist in den vergangenen sechs Jahren deutlich mehr zum Alltag und damit für viele Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden.

Die Angst vor Datenmissbrauch, Überwachung, Cybercrime oder digitalen Abhängigkeiten ist zurückgegangen, ebenso die Sorge um den Arbeitsplatz aufgrund des digitalen Fortschritts.

Zugleich haben digitale Tools, allen voran Smartphones und Apps, an Bedeutung für das Wohlbefinden gewonnen – insbesondere, weil sie den Alltag in vielen Bereichen wesentlich erleichtern. Dies geht aus der aktuellen „Digital-Life Studie 2022“ der Allianz Österreich hervor, die Vergleiche mit einer Umfrage zum selben Thema aus dem Jahr 2016 zieht.

Digitaler Vormarsch

„Digital ist das neue Normal geworden“, fasst Xaver Wölfl, COO der Allianz Österreich, die Studienergebnisse zusammen und betont: „Digitale Tools beeinflussen immer stärker die Lebensqualität der Menschen – sowohl die der jüngeren als auch die der älteren Generation.

Die digitalen Medien haben vor allem bei den unter 30-Jährigen einen sehr hohen persönlichen Stellenwert. Aber auch die Über-60-Jährigen schätzen digitale Features zur Pflege ihrer Kontakte ganz besonders und empfinden dies als ein Stück gewonnener Freiheit.

Werner Beutelmeyer, Vorstand des Market-Instituts, ergänzt: „Die Digitalisierung ist längst auch im ältesten Bevölkerungssegment angekommen. 82 % der über 70-Jährigen Österreicher nützen Smartphones – für 88 % der über 70-Jährigen User ist die Nutzung ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens.“

Über alle Generationen hinweg liegt das Smartphone unangefochten an der Spitze: 87 % nutzen es, 85 % nennen es wichtig für ihr Leben, und für 43 % (gegenüber 30 % im Jahr 2016) hat es einen hohen Stellenwert für das persönliche Wohlbefinden.

Auch andere smarte Geräte sind stark im Kommen. 35 % nutzen bereits ein Smart-TV-Gerät, 21 % eine Smart Watch, 13 % Smart Home-Devices.

Corona als Digital-Turbo

Als echter Turbo für das „Digital-Life“ erwies sich die Corona-Pandemie. Mehr als die Hälfte der in Österreich lebenden Menschen (51 %) hat ihre private Nutzung digitaler Möglichkeiten in dieser Zeit verstärkt, bei 35 % geschah dies auch im beruflichen Bereich.

Bei den 16-19-Jährigen ist die Nutzung digitaler Tools explosionsartig angestiegen, sowohl in Schule und Beruf (+ 76 2 %) als auch privat (+ 56 %).

Knapp 70 % der Befragten verweilen täglich mehr als eine Stunde im Netz. Mehr als jeder Zweite ist zudem der Ansicht (56 %), dass Kinder schon im Volksschulalter beginnen sollten, sich mit digitalen Geräten zu befassen.

Die Auf- und Absteiger

Digitale Tools dienen nicht nur dem Komfort im Alltag, sie werden auch häufiger genützt, um Nachrichten über das Weltgeschehen zu erhalten.

Insbesondere die jüngere Generation hat ihren Nachrichtenkonsum weitgehend in die sozialen Medien verlagert. Social Media hat insgesamt deutlich zugelegt: Für 76 % ist WhatsApp wichtig oder sehr wichtig (vgl. 2016: 64 %), für 45 % YouTube (vgl. 2016: 39 %), für 26 % Instagram (vgl. 2016: 6 %).

Facebook befindet sich in der Gunst der Österreicher auf dem absteigenden Ast (33 % gegenüber 37 % vor sechs Jahren). Als Top-Funktionen von Apps haben sich etabliert: Wetterauskünfte einholen, Orientierung im Straßenverkehr und Bankgeschäfte erledigen.

An Bedeutung verloren haben Apps hingegen für die Planung der Freizeitgestaltung, das Knüpfen von Kontakten und die Job- und Partnersuche.

Normalität und Vertrauen

Digitale Innovationen sind heute keine große Sensation mehr, nur noch 49 % finden diese interessant (2016: 57 %) – ein weiteres Symptom der „normal“ gewordenen digitalen Alltagsrealität.

Auch hinsichtlich der Erwartungen an den technologischen Fortschritt ist man skeptischer geworden: 67 % rechnen in den nächsten Jahren mit neuen Entwicklungen und damit um 12 Prozentpunkte weniger als noch 2016.

Prioritäten sollten dabei in Sachen Cyber-Sicherheit und Gesundheitstechnologie gesetzt werden. Mit der verstärkten Einbindung digitaler Tools ins tägliche Leben erscheinen die digitalen Risiken den meisten geringer als noch vor sechs Jahren.

So ist die Angst vor Datenmissbrauch von 68 auf 54 % zurückgegangen, die Furcht vor Fremdzugriffen auf die eigenen persönlichen Daten von 61 auf 49 %, die Furcht vor staatlicher Überwachung von 55 auf 45 %, die Angst vor Cybercrime von 47 auf 43 %.

Mehr gefürchtet als früher werden lediglich negative Folgen von Social Media-Postings, insbesondere Shitstorms.

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