In Puncto Versicherungsabdeckung ist in Österreich „noch Luft nach oben“
(kunid) Durchschnittlich 2.022 Euro pro Kopf wurden 2020 für private Versicherungen ausgegeben. Die „Versicherungsdichte“ ist damit – dank des Nichtleben-Segments – zum dritten Mal in Folge gestiegen. Und weiterhin positiv: Die „Versicherungsdurchdringung“, die die Prämien in % des BIP ausdrückt, ist nach fünf Jahren des Rückgangs 2020 deutlich gestiegen, von 4,47 auf 4,80 %.
Österreichs Versicherungswirtschaft hat im Vorjahr laut dem Versicherungsverband (VVO) 18,044 Milliarden Euro an verrechneten Prämien eingenommen, um 1,5 % mehr als 2019.
Wichtig in diesem Zusammenhang zu wissen, ist: Die Einwohnerzahl Österreichs wuchs um 0,5 % auf 8,922 Millionen.
Stellt man das Prämienvolumen der Bevölkerungsgröße gegenüber, so ergibt sich daraus die „Versicherungsdichte“, sprich die durchschnittliche Höhe der Prämien pro Kopf.
Stellt sich also die Frage: Wie dicht ist Österreich versichert?
Im Schnitt 2.022 Euro
Nach einem Höhepunkt 2015 bei einem Wert von 2.017 Euro ging die Versicherungsdichte zurück. 2018 legte sie wieder ein wenig zu, 2019 überschritt sie wieder knapp die „2.000er“-Marke. Auch 2020 hielt sie sich über diesem Wert – und konnte sich noch ein wenig auf 2.022 Euro pro Kopf verbessern.
Wie schon in den fünf Jahren davor dämpfte das Leben-Segment die Entwicklung: Hier fällt der Wert seit 2015, zuletzt (2020) erreichte er 605 Euro pro Kopf, nach 617 Euro 2019. Niedriger war die Versicherungsdichte in der Lebensversicherung zuletzt in den 1990er-Jahren. 2010 war mit 903 Euro ein Spitzenwert erreicht worden.
Umgekehrt hat die Nichtleben-Versicherung ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Die Versicherungsdichte stieg in diesem Segment von 1.385 auf 1.417 Euro.
Versicherungsdurchdringung neuerlich gesunken
Setzt man das Prämienvolumen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt, so ergibt sich daraus die „Versicherungsdurchdringung“. Von 2015 bis 2019 ist sie zusehends zurückgegangen. 2020 stoppte den Abwärtstrend und brachte eine Durchdringung von 4,80 % (2019: 4,47 %).
Zu bedenken ist dabei jedoch, dass das Bruttoinlandsprodukt 2020 spürbar gesunken ist; es verringerte sich nominell um 5,5 % auf 375,56 Milliarden Euro. Wäre das BIP konstant auf dem Wert von 2019 geblieben, hätte sich aber dennoch eine leichte Steigerung der Durchdringung ergeben.
Von früheren Werten blieb die Versicherungsdurchdringung aber auch 2020 weit entfernt. Besonders in den „Nuller“-Jahren waren deutlich höhere Werte erzielt worden, so etwa 2005 (6,02 %) oder 2006 (5,82 %). Über 5 % lag sie zuletzt 2015.
Bleibt schließlich noch zu sagen: Man kann gar nicht „genug versichert“ sein. Fragen Sie daher Ihren Berater, ob Ihre Versicherungsabdeckung noch zeitgemäß und umfassend ist.