So hängen Fahrtdauer und Unfallrisiko zusammen
(kunid) Ein Viertel aller Autounfälle passiert in den ersten drei Fahrminuten. Zu diesem Ergebnis gelangt die in Wien ansässige Dolphin Technologies GmbH. Würde auf kurze Fahrten verzichtet, könnte es um bis zu 40 % weniger Unfälle geben. Am geringsten ist das Unfallrisiko bei einer Fahrtdauer von 10 bis 20 Minuten.
Die in Wien ansässige Dolphin Technologies GmbH hat nun 3,2 Millionen Autofahrten aus den Jahren 2018 und 2019, von 40.000 Personen mit österreichischer Kfz-Zulassung, analysiert, bei denen es zu insgesamt 1.986 Unfällen kam.
Informationen zu den einzelnen Fahrten, wie beispielsweise die Fahrtdauer, wurden über eine im Auto verbaute Onboard-Unit gesammelt. Unter anderem ist dieses Gerät in der Lage, Unfälle automatisiert zu erkennen.
Untersucht wurde speziell, welche Dauer Autofahrten haben und wie diese mit der Unfallwahrscheinlichkeit korreliert.
Die spannenden Ergebnisse im Folgenden.
Verzicht auf Kurzfahrten könnte Unfallzahlen stark senken
Die meisten Fahrten (87 %) dauern weniger als 30 Minuten, nur 1 % dauert laut der Analyse länger als eine Stunde.
Ein Zwischenergebnis lautet daher: Das geringste Unfallrisiko gibt es, relativ gesehen, bei Fahrten mit einer Dauer zwischen 10 und 20 Minuten.
Danach steigt das Risiko überproportional stark an.
Sitzt man mehr als 40 Minuten im Auto, ist das Risiko bereits zweieinhalb Mal so hoch.
Großteil der Unfälle vermeidbar
Besonders interessant ist, dass 25 % aller Unfälle in den ersten drei Fahrminuten passieren.
Könnte man die Fahrer ermutigen, bei kurzen Distanzen auf das Auto zu verzichten, ließen sich bis zu 40 % aller Unfälle vermeiden, sagt Katharina Sallinger, Studienleiterin und Chief Data Scientist bei Dolphin.
Oft falsche Entscheidungen und fehlende Information
Die Ursache von Unfällen sind oft falsche Entscheidungen und fehlende Information, ergänzt Dolphin-CEO Harald Trautsch. „Man fährt müde, betrunken, nutzt während der Fahrt das Handy. Oder man weiß nicht, dass auf der Fahrstrecke extreme Witterungsverhältnisse wie zum Beispiel Glatteis herrschen.“
Experten empfehlen daher, Kurzfahrten, falls möglich, zu vermeiden – und mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen.
Bei längeren Fahrten gehören regelmäßige Pausen eingeplant und diese auch eingehalten. Nicht zuletzt solle während der Autofahrt aufs Handy verzichtet werden – 26 % der Unfälle sind nämlich handybedingt.
In diesem Sinne: Bewegen Sie sich sicher im Straßenverkehr, gefährden Sie nicht sich und andere, und bleiben Sie generell gesund!